Seit Donnerstag habe ich sie nun, die erste FB von TBS. Eine Tango:

Was das NICHT ist:
- Es ist keine All-in-one Lösung zum fliegen, der Monitor ist gut, aber klein
- Es ist kein Sender für herkömmliche Modelle. Ein Flight-Controller ist zwingend nötig, da (noch?) keinerlei Mixer oder Kurven oder ähnliches vorhanden sind.
Wofür es gedacht ist:
- Race-Quads
- APM/Pixhawk gesteuerte Filmquads
- Flieger mit Stabi (Beta/Cleanflight, APM)
Der Sender kommt ziemlich nackt, dabei ist ein Halsbändel, ein Kabel für Fatshark-Brillen, und der Sender selbst. Dazu die Links, wo man die Anleitung findet, dabei ist keine. Im Sinne des Umweltschutzgedankens lobenswert, da die beim Versand überlicherweise schon veraltet ist.
Das Teil ist sehr gut verarbeitet, und liegt solide in der Hand. Auf den ersten Blick deutlich breiter wie eine Taranis, dafür aber bei weitem nicht so klotzig. Die Gimbals fühlen sich gut an, kein schaben/kratzen, sehr weicher Lauf ohne Spiel.
An Anschlüssen gibt es eine USB-Buchse zum laden, Firmware-Updates und in Zukunft als Joystick Simulator für Flugsimulatoren. Dann eine "TBS-Buchse", ein RJ45-Stecker um eine Fatshark-Brille anzuschliessen. Da die Steuerung einen 40ch-5.8GHz Empfänger mit Patchantenne hat, dazu einen 6Ah(!) Lipo, braucht man an der Brille weder Antenne noch Akku. Der Tango-Akku dürfte eine Weile halten.
RC-Sendemodule hat das Teil gar keine, nur einen Modulschacht. Angedacht ist, da ein TBS Crossfire reinzustecken - oder beliebige andere Sendemodule (EzUHF oder 2.4-Zeug).
Die Funktionen sind zur Zeit ziemlich übersichtlich. Einstellen kann man nur die Art des Flight-Controllers (z.B. APM, Cleanflight, Naza), was rein zur Anordung der Sendekanäle und der Schalter dient. Dann kann man noch einen Modellnamen vergeben, was aber zur Zeit ziemlich sinnlos ist, da man sonst eh nichts einstellen kann. Ein Modellspeicher hält also nur den FC-Typ und die Trimmung, die man bei Coptern sowieso nicht braucht. Ansonsten kann man noch den Bildschirm einstellen (Helligkeit&Co), oder diesen abschalten.
Was mir gefällt:
Das Ding liegt GUT in der Hand, sogar SEHR gut. Als Pincher (Daumen + Zeigefinger am Stick) fliegt es sich damit deutlich entspannter als mit einer Jeti oder Taranis, das Design ist durchdacht. Der kleine Bildschirm reicht für eine Demo-Runde, falls ein Zuschauer mal die Brille aufsetzen will. Für Tests auf der Werkbank sowieso, die Domi kann dafür jetzt verpackt bleiben.
Was mir nicht gefällt:
Schwer zu sagen. Die Firmware ist brandneu, und die Hardware lässt Luft für nahezu alle Wünsche. Eine Copter-Bedienung braucht einfach keine Funktionen, die Feature-Monster wie Jeti oder die Taranis bereitstellen. Weder Mixer noch Kurven werden gebraucht, sowas stelle man im FC viel besser ein.
Trotzdem ist die Software sehr rudimentär, ich sehe hier noch gigantisch Potential. Zum einen könnte man den Rückkanal des Crossfire-UHF nutzen, um Telemetriedaten des Flightcontrollers direkt in der Tango auszuwerten, und in das Video-Bild einzufügen. Da das Ding auch ein OSD-Modul verbaut hat, ist das technisch möglich. Die OSD-Werte wären also unabhängig vom Videobild, und immer klar und deutlich lesbar. Da ich die Fortschritte und Innovationen beim Crossfire bewundern konnte, habe ich mir das Teil einfach mal als "Early Adopter" gekauft, ohne Perfektion zu erwarten. Mal überraschen lassen, welche Funktionen von den technisch möglichen da noch kommen - und wann.
Jetzt erst mal fliegen gehen!