Wer in Deutschland (und den meisten EU-Ländern) sicherstellen möchte, dass sein FPV-Flug legal ist, muss einiges beachten.
Frequenzen und SendeleistungenFrequenznutzungsplan der BNetz AgenturFür unsere Video-Übertragung sind nur 2 Frequenzen ohne spezielle Lizenzen legal nutzbar.
5.8GHz (genauer gesagt nur der Bereich 5725MHz bis 5 875MHz) und 2.4GHz.
Die erlaubte Sendeleistung liegt für
2.4GHz bei 10mW und für
5.8GHz bei 25mW.
Diese Angabe bezieht sich auf die ERIP Leistung. Also nicht auf die reine Sender-Leistung, sondern, dass was am Ende aus der Antenne kommt.
Daher dürfen am Sender auch keine Antennen mit höherem Leistungsgewinn verwendet werden (zumal die Abstrahlcharakteristik dann immer an Homogenität verliert und am Sender wollen wir ja möglichst in alle Richtungen gleich stark senden).
Am Empfänger wird nicht gesendet, daher dürfen dort auch Antennen mit starker Richtwirkung und hohem Gain verwendet werden.
SpotterJe nachdem, bei welcher Versicherung ihr eure Modellflugaktivität versichert habt (eine Versicherung für den Modellflug ist gesetzlich Pflicht!), benötigt ihr eine zweite Person als sogenannten "Spotter".
Dieser muss in der Lage sein, das Modell jederzeit übernehmen und landen zu können. Diese Vorgabe beinhaltet natürlich gleichzeitig, dass man nicht weiter weg fliegen darf, als der Spotter den Flieger noch gut erkennen kann.
Nun folgen die allgemeinen Regeln, denen auch jeder normale Modellflieger unterliegt.
Kontrollierter LuftraumAußerdem darf man nicht in den kontrollierten Luftraum eindringen (geschweige denn in Flugverbotszonen fliegen). Dieser beginnt meistens ab Höhen von ca. 730 Metern und wird in der Nähe von Flughäfen stark herabgesetzt (im Netz kann man extra Karten (z.B. die
ICAO Karten)finden, bei denen diese Zonen eingetragen sind).
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VerbrennerVerbrenner-Modelle dürfen darüber hinaus nicht in direkter Nähe zu Städten/Siedlungen betrieben werden.
Am besten fliegt ihr diese Modelle auf eingetragenen Modellflugplätzen oder mit einem Mindestabstand von 1,5km zum nächsten Dorf.
FreifliegerDa ich den Begriff "Wildflieger" abwertend und negativ empfinde, benutze ich lieber den Begriff "Freiflieger" für alle,
die lieber auf Feldern und Wiesen fliegen, als auf dem eingetragenen Modellflugplatz.
Als Freiflieger solltet ihr das Okay vom Grundstückseigentümer haben, auf dessen Grund ihr euer Modell starten und landen möchtet (der Luftraum selbst ist prinzipiell erst mal frei).
Dies muss nicht schriftlich vorliegen, würde auch aber davor schützen, dass der Eigentümer evtl. später sein Einverständnis leugnet.
Übrigens, vergesst den möglicherweise aufkommenden Gedanken, dass man dies doch prima umgehen könnte, wenn man auf öffentlichen Wegen startet/landet. Hier müsstet ihr genauso die Genehmigung haben (auch wenn jeder dort lang laufen darf).
Gewerblicher FlugSobald der Flug (bzw. die dabei erstellten Aufnahmen) später gewerblich genutzt werden, steigen die nötigen Anforderungen zur Einhaltung der Gesetze exorbitant an.
Die normale Modellflugversicherung greift dort in der Regel nicht mehr, daher muss eine erweiterte Versichungsoption abgeschlossen werden.
Die Flüge werden außerdem genehmigungspflichtig. Man muss diese also beim Landkreis vorher ankündigen und genehmigen lassen (das kostet wieder Gebühren).
Es gibt bei gewerblichen Flügen wohl auch noch ein paar weitere Details, die berücksichtigt werden müssen, aber alleine die oben genannten Auflagen,
sind schon so erschwerend, dass diese Option für die meisten Interessenten hinfällig ist.
Warum ist dies wichtig?Den Sinn oder Unsinn einiger Gesetze, möchte ich hier und jetzt gar nicht in Frage stellen, aber es gibt einen sehr einfachen Grund, warum wir uns an diese Gesetze halten sollten (und eventuelle Verstöße auf einer öffentlichen Plattform wie einem Forum oder Youtube besser nicht gepostet werden sollten):
Wir wollen, dass unser Hobby endlich voll akzeptiert wird und die Gesetze + Versicherungsvorschriften uns entsprechend berücksichtigen.
Wenn man haufenweise Videos und Threads mit gefährlichen Flügen und fragwürdiger Frequenznutzung findet, entsteht ein entsprechend negativer Eindruck vom Hobby.
In diesem Sinne, all zeit guten Flug
